Die Bedeutung von Kuscheltieren für Kinder
28.10.2024
Sind Kuscheltiere wirklich wichtig für Kinder?
Kuscheltiere nehmen in der Welt vieler Kinder einen ganz besonderen Platz ein.Die kuscheligen Wesen sind für sie stille Zuhörer, Begleiter auf großen Abenteuern, großartige Tröster, die besten Verbündeten, Mutmacher, Quelle der Beruhigung, treue Begleiter bei der Erkundung der Welt und oft auch die ersten Freunde.
Egal ob Kleinkinder oder auch schon Grundschulkinder – Plüschtiere sind für Kinder im Alltag oft unverzichtbar und einige ganz bestimmte Kuscheltiere, verlieren oftmals auch beim Älterwerden nicht an Bedeutung.
Und mal ehrlich: Sogar einigen Erwachsenen, besitzen sie noch.
Da ist es nicht verwunderlich, dass sie für viele Kinder eine große Bedeutung haben.
Doch welche Rolle spielen diese flauschigen Gefährten in den Entwicklungsphasen, welche das Kind durchläuft, und wieso sind sie oftmals so unglaublich wichtig für die kindliche Entwicklung?
Warum sind Kuscheltiere wichtig für Kinder?
Wieso hängen viele Kinder so an ihren Plüschtieren?
Kuscheltiere sind aufgrund einer Vielzahl an Gründen überaus bedeutsam für Kinder.Einige Beispiele wären dabei die Folgenden:
- Mutmacher und Sicherheitsanker:
In dem Leben eines Kindes gibt es immer wieder neue, unbekannte und oft unberechenbare Situationen, die es verunsichern können. Auch mit Ängsten wird jedes Kind über kurz oder lang einmal zu tun haben.
Ein gutes Beispiel aus meiner pädagogischen Praxis wäre dabei die Eingewöhnung in die Gruppe. Eine meist völlig unbekannte Situation, die eventuell auch mal Angst machen kann.
In solchen Situationen kann das Kuscheltier dem Kind Mut machen und als eine Art Schutzschild und Sicherheitsanker dienen, welches ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit bietet und an dem sich das Kind orientieren und festhalten kann. Es gibt ihm Halt. - Übergangsobjekte:
In der Pädagogik und Psychologie wird ein Kuscheltier auch als Übergangsobjekt bezeichnet.
Als dieses sogenannte Übergangsobjekt, übernehmen die Kuscheltiere oftmals eine überaus wichtige Funktion.
Um bei dem Beispiel der Eingewöhnung zu bleiben: Das Kuscheltier hilft dem Kind beispielsweise, die Trennung von der Bezugsperson zu verkraften.
Es ist eine Art Verbindung - ein Stück Zuhause, ein Stück Familie und so eben auch ein Stück Bezugsperson. Dies gibt dem Kind ein gewisses Gefühl der Geborgenheit. - Trostspender und Quelle der Beruhigung:
Kuscheltiere können großartige Tröster sein!
Man kann sein Gesicht in ihnen vergraben, einen gewohnten Geruch einatmen, ihnen als urteilsfreie Zuhörer etwas erzählen, sie als Schutzschild vor die Augen halten, sie ganz doll drücken oder an bestimmten Stellen herumfummlen.
All das kann eine beruhigende Wirkung haben und kann dem Kind wahnsinnig viel Trost spenden.
Egal ob beispielsweise weiterhin bei einer Eingewöhnung, oder auch bei einer Krankheit, einem Sturz auf die Knie, dem Einschlafen, einer gewissen Traurigkeit oder nach einem Streit. - Entspannung und Stressreduktion:
Das beispielsweise Drücken, Kuscheln, Herumfummeln oder auch einfach nur Halten eines geliebten Kuscheltiers kann dem Kind helfen, sich zu entspannen, Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.
Dies kann in einer neuen Situation sein oder auch als Begleitung zum Einschlafen. Die vertraute Form, das oft weiche und kuschelige Material, der heimische Geruch oder auch die Superkräfte, die das Kind dem Plüschtier zuspricht, sind dabei Wunderwaffen.
Inwiefern sind Kuscheltiere für die kindliche Entwicklung wichtig?
Kuscheltiere, das Spielen und das Leben mit ihnen, können bei Kindern einen positiven Effekt auf die Entwicklung haben und sie bei wichtigen Entwicklungsschritten unterstützen und begleiten.Hervorzuheben wären hier beispielsweise die soziale, emotionale, kognitive und Sprachentwicklung, sowie die Entwicklung von Kreativität und Fantasie:
- Soziale Entwicklung:
Für Kinder sind ihre Kuscheltiere oftmals keine leblosen Gegenstände – ganz im Gegenteil.
Stattdessen werden ihnen oftmals menschliche Eigenschaften zugesprochen, mit eigenen Gefühlen und Lebensgeschichten.
So können sich die Kinder darin erfahren, ein Gefühl für Empathie zu entwickeln, soziale Interaktionen zu führen und Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. - Emotionale Entwicklung:
Nicht nur uns Erwachsenen fehlen manchmal die Worte.
Auch Kindern fällt es oftmals schwer, das was sie bewegt, ihre Gefühle oder sonstige Aspekte in ihrem Leben in Worte zu fassen.
Durch die Interaktion mit den Kuscheltieren kann es einfacher sein, die Gefühle auszurücken und zu verarbeiten.
Zudem ist es oftmals viel einfacher, wenn nicht man selbst seine Gefühle offenlegen muss.
Stattdessen kann das Lieblingskuscheltier beispielsweise eine Sorge oder eine Angst mitteilen und das Kind selbst spielt nur eine Nebenrolle.
Vielen Kinder fällt es leichter, ihre Gefühle über ihre Kuscheltiere auszudrücken. - Kognitive Entwicklung, Fantasie und Kreativität:
Kinder können mit ihren Kuscheltieren als Gefährten unendliche Welten erschaffen und bereisen.
Mal sind sie gemeinsam im Dschungel, dann hat sich das Kuscheltier vielleicht das Bein gebrochen und muss operiert werden oder es hat Unterricht und muss Schulaufgaben lösen.
Das Kind wird dazu ermutig sich immer wieder neue Geschichten, eventuell ganze Lebensgeschichten, für die Kuscheltiere einfallen zu lassen, was wiederum die Fantasie und Kreativität anregt.
So können Kuscheltiere auch wunderbare Rollenspielpartner sein.
Egal ob sie gemeinsam ein leckeres Essen zubereiten, das Kuscheltier zum eigenen Baby wird oder gemeinsam mit dem Kind einen Kampf gegen einen Drachen gewinnt: Kuscheltiere machen jeden Spaß mit!
Dabei können sich die Kinder beispielsweise darin erfahren Erlebtes zu verarbeiten, sich in verschiedene Perspektiven hineinzuversetzen, soziale Situationen durchzuspielen oder auch komplexe Zusammenhänge zu verstehen. - Sprachentwicklung:
Spricht das Kind mit dem oder auch durch das Kuscheltier, trainiert es auf spielerische Art und Weise seine sprachlichen Fähigkeiten.
Vielleicht möchte das Kuscheltier etwas erzählen oder das Kind selbst erklärt dem Kuscheltier, wie es beispielsweise etwas tun soll.
Durch diese Dialoge erprobt sich das Kind auch darin, seine eigenen Gefühle und Gedanken auszurücken.
Es "liest" dem Kuscheltier eventuell auch Geschichten vor oder bindet es auf andere Art und Weise auch sprachlich in das Spiel ein. All das erweitert die eigene Sprache und Kommunikationsfähigkeit.
Kuscheltiere sind mehr als nur Spielzeug
Dabei können Kuscheltiere von den Bezugsperson auch wunderbar in den Alltag integriert werden. Sie können zum Beispiel mit Zähneputzen genommen werden, das Vorlesen am Abend begleiten oder auch einen Platz am Esstisch erhalten.Übrigens gibt es immer wieder Fälle, bei denen es beispielsweise sogar überaus hilfreich ist, wenn dies geschieht.
So putzen viele Kinder ihre Zähne besser, wenn sie ihrem plüschigen Gefährten zeigen wie es geht oder ihm selbst die Zähne putzen (gerne ohne Zahnpasta 😉) und essen oftmals besser, wenn sie das Brotstück, was vor dem Kuscheltier lag, immer auch noch mit in den Mund schieben.
Tatsächlich läuft es hier oftmals genauso ab.
Auch bei uns isst beispielsweise oftmals eins der Kuscheltiere mit und ich wünsche den Kuscheltieren, die mir Gute Nacht sagen, ebenfalls eine Gute Nacht.
Mir tut es nicht weh, und das Kid freut sich – eine wunderbar positive Sache.
Du siehst: Kuscheltiere sind mehr als nur ein Spielzeug.
Für viele Kinder sind sie wichtige Begleiter, die ihnen in den verschiedensten Lebensbereichen bereichernd zur Seite stehen und können durchaus zu einer wunderbaren Entwicklung beitragen.
Diese überaus positive Wirkung können wir als Bezugsperson der Kindes nutzen, indem wir die Beziehung und die Bedeutung des Kuscheltiers für das Kind ernstnehmen, dieses in den gemeinsamen Alltag integrieren und das Kind so dabei unterstützen, seine besondere Beziehung zu seinem plüschigen Freund auf- und weiter auszubauen.
Na, hast Du selbst auch noch ein Kuscheltier? 🧸
Liebe Grüße
Mira
Bitte beachte:
Nicht jedes Kind hat einen Bezug zu Kuscheltieren.
Einige Kinder haben dieses eine Kuscheltier, welches am besten niemals gewaschen werden darf und bloß nicht und niemals verloren gehen darf.
Andere Kinder sind nicht wählerisch und haben all ihre Kuscheltiere gleich gern.
Und wieder andere Kinder interessieren sich kein bisschen für Kuscheltiere.
Jedes dieser Szenarien ist in Ordnung, denn jedes Kind ist individuell!
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