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Ein sandfarbener Kasten mit einem Kreis in der Mitte, in dem ein Foto von einem Kind in einer überwiegend pinken Jacke zu sehen ist, welches einen Stein vom Boden aufsammelt. Der ganze Boden ist voller Steine.

Warum Sammeln für Kinder so wichtig ist


Sammeln als Lern- und Entwicklungschance

Egal ob in der Hosen- oder Jackentasche, dem Rucksack oder sonstigen kreativen Orten - Sie sind überall. Die Rede ist von den Sammelgegenständen der Kinder.
Von Schneckenhäusern und Blättern, über Stöcker und Steine, bis hin zu Muscheln, Tannenzapfen, Blüten oder auch ganz anderen Materialien. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos.
Zuhause stapeln sie sich dann vor der Tür oder wandern im Kinderzimmer in kleine Kisten oder Schubladen und werden gut behütet.

Für uns Erwachsenen ist dieses Sammeln oftmals, unverständlich. Wieso sammelt das Kind nun Stöcker und was ist das Besondere an genau diesem Stein? 
Oftmals ist das Ganze nicht so leicht nachvollziehbar.
Besonders wenn beispielsweise die Muscheln beginnen merkwürdig zu riechen, der Stein, der in der Hosentasche übersehen wurde, die Waschmaschine zerstört hat oder man selbst zum gefühlt zwanzigsten Mal über die Stöckersammlung geflogen ist.

Doch Sammeln von Steinen, Stöcken, Muscheln oder Ähnlichem ist für ein Kind oft weit aus mehr als nur ein einfacher Zeitvertreib und bietet zahlreiche pädagogische Chancen.
Für ein Kind ist die Welt ein großer Spielplatz, voller Wunder und Entdeckungen.
Jeder für uns oft völlig unbedeutende Stein oder Stock birgt für so manches Kind ein Potenzial, das es zu erforschen gilt.
Doch warum ist das Sammeln von Naturmaterialien so wichtig für Kinder und tatsächlich pädagogisch wertvoll?

  • Naturverbundenheit / Naturwissenschaftliche Bildung
    Die meisten Kinder sind von Natur aus neugierig auf ihre Umwelt.
    Durch das Sammeln von Naturmaterialien, wie beispielsweise der benannten Steine und Stöcker, entwickelt das Kind so eine tiefere Verbindung zur Natur.
    Ganz nebenbei entdeckt es so die Vielfalt der Formen, Farben und Strukturen und kann die Schönheit der kleinen Dinge schätzen lernen.
    Je nachdem, wie intensiv sich das Kind mit dem Gesammelten beschäftigt, kann es so auch Naturwissenschaftliche Erfahrungen machen und beispielweise etwas über Gesteinsarten erfahren.
    So wird das Kind in seinem forschenden Lernen unterstützt. Statt nur theoretisches Wissen von Erwachsenen über beispielsweise Bücher oder Videomaterial aufzunehmen, kann es selbst seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln.
    Das Wissen, welches durch das forschende Lernen erworben wird, ist oftmals viel tiefgründiger und fester verankert als solches Wissen, welches dem Kind lediglich über Dritte mitgeteilt wird.

  • Sinneserfahrung
    Das Sammeln ist somit auch eine sinnliche Erfahrung.
    Das Kind fühlt die unterschiedlichen Oberflächen, das Gewicht der Steine und die raue Beschaffenheit der Stöcker. Sie hören das Klackern, wenn sie die Steine aufeinander schlagen oder das Geräusch, wenn der Stein auf den Boden fällt.
    Diese Erfahrungen fördern die Entwicklung ihrer Sinne und ihrer Wahrnehmung.

  • Mathematische Grunderfahrung / Logisches Denken
    Viele Kinder beginnen schon früh damit, ihre Umwelt zu ordnen und zu kategorisieren.
    Während das Kind Steinen und Stöcken sammelt, kann es ebenso erste Klassifizierungssysteme entwickeln. Dabei sortiert es seine Schätze zum Beispiel nach Größe, Farbe, Form oder nach anderen selbst gewählten Kriterien.
    Beim Sortieren und Klassifizieren entwickelt das Kind zudem ein erstes Verständnis für logische Zusammenhänge und erprobt sich darin, etwas nach bestimmten Kriterien auszuwählen.
    Des Weiteren hat das Kind oftmals eine ganz eigene Ordnung und entwickelt somit auch ein Gespür für eben diese. Zwar ist es nicht unbedingt die Ordnung, die ein Erwachsener umsetzen würde. Doch für das Kind ist diese Ordnung sinnvoll und überaus wichtig und sollte daher von einem Erwachsenen nicht einfach verändert werden.

  • Kreativität und Fantasie
    Steine und Stöcke sind Rohstoffe für die eigene Fantasie. Sie verwandeln sich zum Beispiel in Schätze, Werkzeuge oder Baumaterial.
    Sie ermuntern das Kind aus einfachsten Materialien Burgen zu bauen, Figuren zu gestalten, damit zu kochen oder ganze Geschichten zu entwickeln.
    Diese kreativen Aktivitäten fördern die Entwicklung seiner Vorstellungskraft und, wenn zum Beispiel mal ein Gebilde nicht so standhaft bleibt, gegebenenfalls auch seine Problemlösefähigkeit und Frustrationstoleranz.

  • Besitz, Identität und Selbstwirksamkeit
    Das Sammeln gibt dem Kind ein Gefühl von Besitz, Kontrolle und Selbstwirksamkeit.
    Das Kind selbst wählt seine Materialien aus. Es entscheidet eigenständig, ob dieser Stein oder dieser Stock es in seine Sammlung schafft oder nicht.
    Somit hat es die Kontrolle darüber, handelt eigenverantwortlich und kann stolz auf seine Sammlung sein.
    Dadurch wird das Selbstbewusstsein und die Identität des Kindes gestärkt. 

  • Soziale Beziehungen
    Es kann vorkommen, dass Dein Kind auch seine Sozialkompetenzen durch seine Sammelleidenschaft ausbauen kann.
    Gegebenenfalls findet es einen Verbündeten, der die gleiche Sammelleidenschaft teilt und sie können gemeinsam auf Entdeckertour gehen oder sich stolz ihre Sammlungen präsentieren.

  • Emotionale Bindung
    Für einige Kinder sind ihre Fundstücke dabei oft mehr als nur Gegenstände. Stattdessen erlangen sie eine symbolische oder sogar emotionale Bedeutung für sie.
    Zum einen sind sie wie bereits erwähnt oftmals ihre Schätze, doch einige Fundstücke können ebenfalls zu Symbolen für bestimmte Ereignisse oder Erinnerungsstücken werden.
    So entwickeln einige Kinder auch eine emotionale Bindung zu ihren gefunden Materialien, sodass diese ihnen tatsächlich Sicherheit und Geborgenheit vermitteln können.
    Dies geschieht oftmals auch, wenn ihnen der Stock beispielsweise von Oma geschenkt wurde oder die tolle Muschel beim Strandspaziergang mit dem Onkel gefunden wurde.
    Meine eigene Nichte sammelt schon seit Jahren hinweg Steine und sie kann ziemlich genau zu jedem Stein sagen, wann sie diesen gefunden hat, wo und wer ebenfalls anwesend war. Das ist wirklich sehr beeindruckend.

  • Sprachentwicklung
    Das Sammeln und Spielen mit den gesammelten Schätzen kann das Kind in seiner Sprachentwicklung unterstützen und seinen Wortschatz erweitern.
    Dies trifft vor allem zu, wenn das Kind beispielsweise die Eigenschaften der Steine oder selbstgebaute Werke beschreibt oder auch Geschichten dazu erfindet.
    Je nachdem wie weit das Interesse des Kindes geht, möchte es immer mehr erfahren und lernt Fachbegriffe und bestimmte fachliche Bezeichnungen kennen.
    Und wehe als Erwachsener sagt man diese dann falsch. ;-)

  • Motorik
    Je nach Größe und Form kann das Aufsammeln und Festhalten der Naturmaterialien dazu beitragen, dass die Feinmotorik des Kindes weiter trainiert wird.
    Gegebenenfalls muss es auch etwas mehr Kraft dazu aufwenden.


Wie können Erwachsene das Sammeln des Kindes unterstützen?

Selbstverständlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ein Kind in seiner Sammelfreude unterstützt werden kann.
In diesem Fall gehe ich nun davon aus, dass es sich um Dein Kind bzw. ein solches handelt, für welches Du gerade verantwortlich bist:

  • Schaffe Freiräume
    Bieten Deinem Kind ausreichend Gelegenheit zum Sammeln und Spielen im Freien.

  • Zeige Interesse und Wertschätzung
    Nimm Dir Zeit, um die Schätze Deines Kindes zu bewundern und sich mit ihm über seine Fundstücke zu unterhalten. Bitte verzichte zudem darauf, seine Schätze einfach vor seinen Augen wieder zurück in die Natur zu werfen.
    Auch sollte die Sammlung nicht einfach entsorgt werden, auch keine einzelnen Teile davon. Denn Du weißt nicht, welche emotionalen Bindungen Dein Kind eventuell zu genau diesem Stein oder dieser Muschel aufgebaut hat.

  • Gib der Sammlung Raum
    Sucht gemeinsam einen schönen Platz, wo die Sammlung verstaut werden kann.
    Habt ihr eventuell einen Garten, wo die Stöcker ihren Platz finden können?
    Oder könnt ihr die Steine oder Muscheln in Boxen oder Schraubgläsern verstauen?
    Vielleicht ist auch Platz für ein kleines Regalbrett oder ein Setzkasten?
    Auch Werkzeugkoffer sind eine tolle Möglichkeit, kleinere Sammelobjekte zu sortieren und zu präsentieren. Zudem kann Dein Kind diesen sicher tragen, ohne das Du Sorge haben musst, dass dieser sich ungewollt öffnet (wie es eventuell eine Box tut) oder kaputt geht (wie eventuell ein Glas).

  • Stelle Fragen
    Rege Dein Kind zum genaueren Betrachten und Nachdenken an, indem Du, je nach Entwicklungsstand, Fragen stellst wie beispielsweise:
    "Warum hast Du Dir gerade diesen Stein ausgesucht?",
    "Welche Farben siehst Du?",
    "An was erinnert Dich dieser Stein?"


  • Unterstütze die Kreativität
    Stelle Deinem Kind gegebenenfalls auch weitere Materialien zur Verfügung, wie zum Beispiel Kisten, Tücher oder Malfarben, um seine Spielmöglichkeiten zu erweitern.

  • Geht gemeinsam auf Entdeckungstour
    Macht Euch auf in die Natur und sucht gemeinsam nach besonderen Steinen und Stöckern.

Du siehst: Das Sammeln von Steinen und Stöckern kann ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung sein.
Es bietet eine Fülle von Möglichkeiten, die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung anzuregen.

Indem wir Erwachsenen die Sammelleidenschaft des Kindes unterstützen, schenken wir ihnen die Möglichkeit, ihre Welt auf eigene Faust zu entdecken und zu erforschen.

Sammelt Dein Kind gerne Naturmaterialien?

Liebe Grüße
Mira


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